Grundsätzliches zum Lernen

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   Was zählt zu den Grundlagen des „Lernens“ ?

Gibt es Bedingungen oder Voraussetzungen und mögliche Einflüße für das „Lernen“ ? Diese Frage kann vermutlich jeder nach kurzem Überdenken und aus eigener Erfahrung mit „Ja“ beantworten.

Da ist zum Beispiel die fünfjährige Cloe´ im Kindergarten :
“ Cloe´ hat soeben mit Maximilian und Lena das Spiel „Obstgarten“ zu Ende gespielt, als sie von der Gruppenleiterin Frau Schmitt gerufen wird. Sie fordert Cloe´ auf, an dem Arbeitsblatt „Mengenverständnis“ für  Vorschulkinder weiter zu arbeiten. Cloe´reagiert allerdings nicht. So ruft Frau Schmitt sie noch einmal. Daraufhin schaut Cloe´ etwas mißmutig drein und zeigt auf ihr mitgebrachtes Frühstück. „Ich habe Hunger ! Darf ich zuerst noch etwas essen ?“ Frau Schmitt nickt lächelnd. Sie erkennt, dass sich  Cloe´ danach vermutlich besser konzentrieren und lernen kann, als mit einem hungrigen und knurrenden Magen. „

Oder nehmen wir den achtjährigen Tim :
“ Tim hat soeben zu Mittag gegessen und läuft eilig mit seiner Schultasche ins Kinderzimmer. Dort möchte er schnell seine Mathe-Hausaufgaben machen, um anschließend mit seinem Freund Fußball zu spielen. Nach etwa zehn Minuten spürt er plötzlich ein starkes ziehen in seinem rechten Backenzahn. „Oh nein“, ruft er, „nicht schon wieder.“ Mit einer Hand fasst er seine schmerzende Backe und läuft eilends zurück in die Küche. Dort steht seine Mutter und spült die letzten Teile des Mittagsgeschirrs. Jegliches Interesse und alle Konzentration an den Hausaufgaben hat Tim in diesem Moment verloren.“
 

Die beiden Beispiele von Cloe´und Tim zeigen uns, daß Lernen von bestimmten Faktoren abhängig und beeinflußbar ist – wie z.B. von unserem körperlichen und  seelischen Wohlbefinden.  

Die Bedürfnispyramide nach Maslow

Zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählen zunächst die körperlichen und seelischen Bedürfnisse. Also das Bedürfnis nach Essen, Trinken und Schlaf – sowie nach Körperkontakt, Zuwendung und Geborgenheit. Im Weiteren kommt das Bedürfnis nach Sicherheit, Schutz, Stabilität und Unversehrtheit hinzu. Wichtig sind  hier für das Kind die Verlässlichkeit, Beständigkeit und Angemessenheit seines Umfelds und den darin agierenden bzw. umsorgenden Personen ihm gegenüber. Sein Wohlergehen wird maßgeblich bestimmt durch die regelmäßig  fürsorgliche, zeitlich ausreichende und beständige (zuverlässige) Interaktion seiner  Bezugspersonen, die ihm durch die vorhandene / vorbereitete Umgebung ermöglichen, sich kindgemäße Fähigkeiten und Wissen anzueignen. (Entwicklung).
Darüber hinaus  hat der Mensch das Bedürfnis nach zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. nach sozialer Interaktion. Diese erfüllt den Wunsch nach Liebe, Geborgenheit und Akzeptanz (Anerkennung).  In dem Maß, wie das Kind in seine soziale Umwelt hinein wächst, verstärkt sich auch sein Wunsch, vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Menschen zu haben. 
Das Bedürfnis nach persönlicher Reifung (Entfaltung der eigenen Potentiale) folgt auf der nächsten Stufe und beinhaltet die Persönlichkeitsentwicklung  zu einem einmaligen und unverwechselbaren Wesen.
Sie mündet dann in das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, die sich in dem Bestreben ausdrückt, die eigenen Wünsche und Möglichkeiten mit den äußeren Begebenheiten in bestmöglicher Form in Einklang zu bringen.
In optimaler Weise entwickeln sich hieraus jene  Erfahrungsmöglichkeiten,
die  zu  mehr  Verständnis und Einsicht in die Umwelt führen.
Die aktive Auseinandersetzung, bzw. der mit allen Sinnen wahrgenommene
Umgang mit der Umwelt, führt beim Kind zum handfesten „Be-Greifen“ und zu
wahren „Er-Kenntnissen“ = / gleich / „Wissen“.
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